Johannes 13,34
Jesus Christus spricht: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt.
(Johannes 13,34)
„Ich glaube an die Gemeinschaft der Beleidigten“. So müsste der Satz im Glaubensbekenntnis lauten. Die Menschen in der Kirche streben nur nach persönlicher Geltung und Anerkennung“, sagte mir jemand, der von Kirche und Gemeinde sehr enttäuscht war.
Was ist passiert? Gemeindeglieder haben ehrenamtliche Aufgaben engagiert übernommen. Das eine Gemeindeglied fühlte sich dafür nicht gebührend bedankt. Ein anderes Gemeindeglied empfand zu wenig Beachtung für seine Leistung. Sie haben ihren Unmut bei anderen kundgetan und meldeten sich von aller Mitarbeit in der Gemeinde ab. Wahrscheinlich können wir diese Reaktion verstehen. Aber billigen?
Wenn jemand je hätte beleidigt sein müssen, dann wäre es Jesus. Wie ging man mit ihm damals um? Wie gehen wir mit ihm um, der uns Gott vorstellt; der stets bereit ist, uns unserer Verfehlungen zu vergeben; der uns das ewige Leben durch sein heiliges Abendmahl gibt? Wie sehr hat er uns lieb!
Welchen Eindruck machen wir in unseren Gemeinden besonders bei Menschen, Jung und Alt, die neu in unserer Mitte sind? Erleben sie von uns die Liebe, die Jesus uns schenkt und von uns erwartet? Erkennen sie, dass wir Aufgaben so erfüllen, weil wir zu Jesus gehören und uns darüber freuen und diese Freude mit allen Menschen auf allerlei Weise teilen wollen?
In unserer heiligen Taufe hat er uns die höchste Anerkennung geschenkt. Diese geben wir weiter. Wir achten einander mit Dank und Freude.
Denn Jesus sagt: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Johannes 13,35).
Herr Jesus Christus, lass mich an andern üben, was du an mir getan; und meinen Nächsten lieben, gern dienen jedermann ohn Eigennutz und Heuchelschein und, wie du mir erwiesen, aus reiner Lieb allein. Amen.
Pastor em. John W. Siegmund | Fest-Burg-Kalender