Matthäus 26,34


Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

(Matthäus 26,34)


Mit fester Überzeugung will Petrus zu seinem Herrn stehen. Wenn es sein müsste, würde er für seinen Glauben sogar sterben. Aber nur Stunden später leugnet er, dass er ein Jünger Jesu Christi ist. Steckt nicht auch in uns ein solches Verhalten ganz tief drin?

In den festlichen Gottesdiensten in der Kirche oder bei kirchlichen Tagen im Gemeindehaus geht das Bekenntnis zu Jesus Christus und seiner Kirche leicht von den Lippen. Aber draußen in der Schule, am Stammtisch, bei den Vereinskameraden oder Arbeitskollegen werden viele ganz leise, wenn diese sich über den christlichen Glauben lächerlich machen. Innerkirchlich schaut es nicht viel besser aus. Es ist unbequem, sich für die Geltung der Heiligen Schrift und des lutherischen Bekenntnisses einzusetzen, wenn die Mehrheit einen anderen Weg geht. Wer steht schon gerne um des Glaubens und des Bekenntnisses willen im Abseits der Gesellschaft und der Kirche.

Petrus erkennt sein Versagen. Er „weinte bitterlich“, so wird seine Reue beschrieben. Wir wissen, dass es bei Petrus nicht beim Versagen geblieben ist. Dreimal hat Petrus geleugnet, dass er zu Jesus Christus gehört. Dreimal hat ihn deshalb der auferstandene Herr zum Hirtenamt seiner Kirche beauftragt: „Weide meine Schafe!“ Der Verleugner wird zum mutigen Bekenner.

Wir können dankbar sein, wenn in Frieden und Freiheit ein Bekenntnis zu Jesus Christus möglich ist, ohne dass Verfolgung und Gefahr für Leib und Leben drohen. Bedenken wir doch jeden Tag neu, wo und wie wir mutiger unseren Glauben an den Dreieinigen GOTT bezeugen können. So beten wir mit Philipp Spitta:

O Heiliger Geist: Gib uns der Apostel hohen, ungebeugten Zeugenmut, aller Welt trotz Spott und Drohen zu verkünden Christi Blut. Lass die Wahrheit uns bekennen, die uns froh und frei gemacht; gib, dass wir’s nicht lassen können, habe du die Übermacht. Amen.


Pfarrer Harald Wilhelm Losch | Fest-Burg-Kalender

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